Zum neuen Kaltlufteinbruch am Wochenende (17. und 18. März) und ob ein Schneechaos droht...

Die Temperaturen über Grönland und Teilen der Arktis sind um 10 Grad zu warm für die Jahreszeit. Grund dafür sind immer wieder Tiefdruckgebiete, an deren Vorderseite warme Luft aus dem Süden angesaugt wird. An der Rückseite der Tiefdruckgebiete kann sehr kalte Luft bis weit in südliche Breiten ausbrechen. Man spricht von einem Arctic Outbreak.

Nun zugegeben der letzte Arctic Outbreak ist noch nicht so lange her. Wir alle können uns an die große Kälte Ende Februar erinnern. Selbst in Wien lag für 14 Tage eine geschlossene Schneedecke, im Wienerwaldbereich sogar durchgehend von mehr als 10 bis 20 Zentimeter.

Einzig und alleine blieben einige Regionen rund um den Bodensee und im Weinviertel vom Schnee verschont.

Ziemlich rasch hatte sich am Mittwoch in ganz Österreich milde Luft durchgesetzt. Sogar in den noch tief schneebedeckten Gebieten hatte es oft deutlich über 10 Grad und es blieb und bleibt vorläufig noch ähnlich mild.

19 Grad wurden zum Beispiel am 11. März in beispielsweise in Bludenz, Salzburg und Weyer erreicht und auch der heutige 12. März bleibt ähnlich mild, auch wenn die Schauer und Gewitter am Nachmittag den Temperaturen schon einen kleinen Dämpfer verpassen werden. In der Höhe kühlt es nämlich schon um ein paar Grad ab.

Richtig kalte Luftmassen fließen im Laufe des Samstags ein. Am Sonntag in der Früh werden viele Teile des Landes weiß sein und die Höchstwerte werden, wenn nichts unerwartetes mehr passiert, fast überall auch tagsüber unter 0 Grad sein, vielleicht sogar deutlich.

Wie weit die Temperaturen in ca. 1500m Seehöhe wirklich in Minus sinken, hängt sehr von einem Mittelmeertief ab, das die Kaltluft aus Nordosten ansaugt. So näher dieses Tief dem Alpenostrand ist, desto weniger kalt ist es in der Höhe, da einerseits das Zentrum der Kaltluft etwas weiter westlich angesaugt wird und andererseit die Kaltluft mit warmer Mittelmeerluft vermischt wird. Minus 10 bis minus 12 Grad in 1500m Seehöhe sind allerdings auch bei diesem Szenario wahrscheinlich. Kaum Auswirkungen hätte eine solche Abschwächung der Kaltluft in der Höhe auf die prognostizierten Höchstwerde des Flachlandes. Sollte das Italientief entland des Alpenostrandes ziehen, würden im Flachland realtiv viel Niederschlag in Form von Schnee fallen und Plusgrade wären auch in diesem Fall nicht drinnen.


Ein Überblick wie einheitlich die Modelle das Szenario mittlerweile berechnen:

GFS (amerikanisches Wettermodell für Sonntag 0 Uhr)


EZ (europäisches Wettermodell für Sonntag 0 Uhr)

UKMO (britisches Wettermodell für Sonntag 0 Uhr)
(Quelle:der drei Modellkarten: wetterzentrale.de)

gut erkennbar das Tiefdruckgebiet östlich von Österreich, an dessen Rückseite (westlich des Tiefs) kalte Luft von Russland her nach Österreich einfließt;

Obwohl Italientiefs schwer prognostizierbar sind, ist die Lage des Tiefs in Großen und Ganzen bereits gefestigt und das obwohl wir noch fast 144 Stunden bis zum Eintreffen des Ereignisses haben. Die Modelle (zum Beispiel das europäische Modell) rechnen derzeit teilweise 20 bis 30 Zentimeter Schnee selbst im Wiener Stadtgebiet, das amerikanische Modell rechnet immerhin eine dünne Schneedecke, mindestens einige Zentimeter dürften im Westen und Südwesten der Stadt fallen. Entlang der Alpen und im Süden dürfte es verbreitet eine zum teil beachtliche Neuschneedecke geben, wobei es im Klagenfurter Becken aufgrund des späteren Eintreffens der Kaltluft ganz im Süden knapp werden könnte. Je nachdem wie "nah" das Italientief entlang des Alpenostrandes zieht sollten wir uns neben der Kälte auch auf Schnee einstellen. Wobei die Wahrscheinlichkeit, dass es am Sonntag beispielsweise selbst in Wien oder St. Pölten Dauerfrost gibt, bereits bei über 90% liegt. Die Wahrscheinlichkeit, dass es in diesen Landeshauptstädte am Sonntag eine Schneedecke gibt ist mittlerweile bei rund 66%. Eine Schneedecke von mehr als 20 Zentimeter selbst in Wien ist immerhin mit einer Wahrscheinlichkeit von rund 30%  möglich!

Wie viel Schnee ist nun möglich? (1 mm entsprechen 1 bis 1,5 Zentimeter Schnee)

Schneemengen - Europäisches Wettermodell ECMWF Samstag bis Montag



Schneemengen - Kanadisches Wettermodell GEM Samstag bis Montag



Schneemengen - Deutsches Wettermodell ICON Samstag bis Montag




Auch Kälterekorde sind nicht ausgeschlossen. Und zwar wurde der letzte Kälterekord Ende März in Klagenfurt erst 2013 geknackt. In Wien Hohe Warte wäre ein Eistag mit einem Höchstwert von knapp minus 2 Grad bereits rekordverdächtig (bisher minus 1,7 Grad);

Quelle: ZAMG


Updates zum bevorstehenden Kälteeinbruch gibt es in den nächsten Tagen!


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